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Terpene

Terpene sind die organischen, aromatischen Verbindungen in der Cannabispflanze, die für ihren einzigartigen Duft und Geschmack verantwortlich sind. Du kennst sie bereits aus deinem Alltag: Das frische Aroma einer Zitrone, der beruhigende Duft von Lavendel oder der würzige Geruch von Kiefernnadeln – all das wird durch Terpene verursacht. In der Cannabispflanze werden diese flüchtigen Moleküle in denselben Drüsen wie die Cannabinoide produziert, den Trichomen.

Ursprünglich dienen Terpene der Pflanze als Schutzmechanismus. Ihr intensiver Geruch wehrt Schädlinge und Fressfeinde ab und kann gleichzeitig bestäubende Insekten anlocken. Für dich als Gärtner sind sie jedoch weit mehr als nur Duftstoffe. Sie formen den Charakter einer Sorte und spielen eine entscheidende Rolle für das Gesamterlebnis deiner Ernte.

Die Bedeutung von Terpenen für die Wirkung

Lange dachte man, dass allein die Cannabinoide wie THC und CBD für die Wirkung von Cannabis verantwortlich sind. Heute wissen wir, dass Terpene einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wie du eine Sorte wahrnimmst. Dieses Zusammenspiel wird als „Entourage-Effekt“ bezeichnet.

Die Terpene können die Wirkung der Cannabinoide verstärken, abschwächen oder verändern. Das erklärt, warum zwei Sorten mit identischem THC-Gehalt völlig unterschiedliche Effekte haben können – eine wirkt vielleicht anregend und kreativ, die andere tiefenentspannend und beruhigend. Das individuelle Terpenprofil ist somit der Schlüssel zu dieser Vielfalt.

Bekannte Terpene und ihre Eigenschaften

Es gibt über 100 verschiedene Terpene in Cannabis, aber einige kommen besonders häufig vor. Hier sind ein paar wichtige Beispiele:

  • Myrcen: Das am häufigsten vorkommende Terpen in Cannabis. Es hat ein erdiges, moschusartiges Aroma, das an Nelken erinnert. Man findet es auch in Mangos und Hopfen. Ihm wird eine beruhigende und entspannende Wirkung nachgesagt.
  • Limonen: Wie der Name schon sagt, verströmt dieses Terpen einen starken Zitrusduft. Es kommt in Zitrusfrüchten vor und wird oft mit einer stimmungsaufhellenden und stresslindernden Wirkung in Verbindung gebracht.
  • Linalool: Bekannt für sein blumiges Aroma, das stark an Lavendel erinnert. Linalool wird traditionell wegen seiner beruhigenden und angstlösenden Eigenschaften geschätzt.
  • Pinen: Dieses Terpen riecht stark nach Kiefer und Tanne. Es soll die Konzentration fördern und eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Die Kunst des Anbaus besteht auch darin, das Terpenprofil deiner Pflanzen zu fördern und zu erhalten. Eine gesunde Pflanze, optimale Bedingungen in der Blütephase und vor allem eine langsame, sorgfältige Trocknung und Fermentation (Curing) sind entscheidend, um die flüchtigen Aromen nicht zu verlieren und ein vollmundiges Endprodukt zu erhalten.

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